2018

Regen hat auch seinen Charme

Nachdem es jetzt 2 Tage fast pausenlos durch geregnet hat, schlägt das schon ein wenig aufs Gemüt. Erst am Wochenende habe ich mir gedacht, dass ich bald mal los ziehen muss, die Mohnblumen fotografieren, bevor sie abblühen. Aber das muss noch warten … MUSS ES?! Nein! Denn auch bei Regen können wunderbare Fotos entstehen.

Wichtig: ihr müsst eure Ausrüstung gut schützen, die meisten Kameras sind nicht wasserfest! Dazu könnt ihr einfach ein Gefriersackerl um eure Objektive binden, so, dass vorne die Linse natürlich frei bleibt. Ihr selbst stellt euch am besten unter einen Regenschirm. Gummistiefel an, und los geht es …

Wie andere meinen Margeritenstock sehen und was ich sehe …

Hier habe ich einige Regeln der Fotografie beherzigt, die ich auch in meinen Workshops gerne weitergeben (nächster Termin für Einsteiger ist am 24. August). Die Perspektive ändern, also auf „Augenhöhe“ gehen, ist für mich ein ganz wichtiger Punkt, den ich beinahe fast immer einhalte. Des weiteren zeige ich gerne Details – in diesem Fall liegt der Fokus auf den vielen Regentropfen. Ich zeige auch nur eine einzelne Blüte, ein weiteres Detail. Der Hintergrund verschwimmt im dunkeln, somit führe ich das Auge des Betrachters stetig zur Blume zurück.

Verwendet habe ich auf meiner Canon EOS Mark iii das 100er Makroobjektiv von Canon mit einer durchgängigen 2.8 Blende. Eines meiner Lieblingsobjektive 🙂 Die Einstellungen habe ich wie folgt gewählt: 1/160, f 10, ISO 2000.

Warum sind die ISO so hoch? Naja, ich stehe unterm Schirm, das Wetter ist grausig, alles grau in grau. Hätte ich eine kleinere Blende gewählt, wäre der Schärfebereich auch viel kleiner ausgefallen – und das wollte ich nicht.

Blumen eigenen sich hervorragend, wenn man im Regen fotografieren geht. Die Wassertropfen bilden einen schönen Kontrast zu der zarten Blüte und sie wirken dadurch immer etwas anders. Die Makrofotografie ermöglicht es uns, Details wahr zu nehmen, die man beim normalen Betrachten nicht sieht. Eine eigene Welt tut sich auf, eine schöne Welt.

Hier konnte ich besser stehen, und hatte daher etwas mehr Licht zur Verfügung, daher habe ich folgende Einstellungen genommen: 1/125, f 8, ISO 1000.

Nicht nur Blümchen eignen sich, wetterfeste Hunde sind selbstverständlich auch ein wunderbares Motiv! Hunter mag auch bei diesem Schmuddelwetter raus, ihm gefällt´s. Bei den Bewegungsfotos fängt es durch die hohen ISO schon stark zu rauschen an, für eine Vergrößerung wäre das Foto nicht mehr geeignet.

Wer noch genauer hinschaut, findet auch so manchen Wassertropfen, der auf eine kleine Wasseroberfläche fällt. Diesen Punkt zu erwischen, wo der einzelne Tropfen wieder hochfliegt, das ist zugegebener maßen etwas schwierig, aber mit Geduld bringt man das hin. Die Einstellungen: 1/1600, f 6.3, ISO 2000. Die kurze Belichtungszeit friert die Bewegung ein.

Besonders schön zum Fotografieren eignen sich Wassertropfen, die sich zu einer Perlenkette aufreihen. Es gibt Blätter, an denen mehr Tropfen haften, als auf anderen, einfach genau schauen.

Das war jetzt nur eine kurze Runde ums Haus – wenn ihr mehr Zeit habt, nehmt sie euch, auch – oder gerade bei – Regen. Ihr werdet sehen, es ist eine ganz neue Welt, die ihr dabei entdeckt. Viel Vergnügen!

Freue mich auf eure Resultate 🙂

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