2018

Winterfotos und schöne Gefühle

Draußen hat es gerade geschneit, eine leichte Schneedecke bedeckt die Wiesen, Felder und Bäume. Es ist kalt, gleich beginnt es zu schneien. Jetzt denke sich viele, ein toller Tag zum Einkuscheln daheim … ich denke mir: prima, jetzt können wir super Winterfotos machen 🙂

Klischee Nummer 1: Mit den dicken Winterklamotten an, erkennt einen ja keiner …

Natürlich müssen wir uns warm anziehen, wer will schon frieren! Und im Winter hat es halt meistens schon Minusgrade, vor allem wenn wir schon vormittags unterwegs sind, um das Beste Licht zu bekommen. Nimmt man aber schöne Farben, lustige Hauben und Handschuhe wirkt das alles sehr stimmig und fröhlich. Und das wichtigste beim Fotografieren, das Gesicht, ist ja noch frei! Also achtet drauf, dass der Schal nicht das halbe Gesicht verdeckt.

Klischee Nummer 2: Wir müssen ja nur rumstehen, da wird uns bestimmt kalt …

Manche Bilder sind statisch, andere wiederum so gar nicht 🙂 Ich wechsle immer ab, zwischen Bewegung und stehen, sodaß der Kreislauf gut in Schwung bleibt und man auch nicht friert. Generell sind Spaß- und Bewegungsfotos bei mir ein Muss bei jedem Shooting, denn sie lockern auf, lassen ein natürliches Lächeln entstehen, schaffen Vertrauen zum Fotografen und machen eben einfach Spaß! Vergesst aber nicht, die Einstellungen an der Kamera entsprechend zu wählen, also eine höhere Verschlusszeit. Bei diesem Bild hier liegt der Fokus klar auf Anna, ihr Freund im Vordergrund bleibt dagegen unscharf. Meine Einstellungen: f 2.8, 1/400, ISO 250, Brennweite 195 mm.

Klischee Nummer 3: Die Fotos werden viel schöner, wenn die Blätter grün sind …

Ich bin ja eher der Meinung, jede Jahreszeit hat ihre schöne Seiten, die man auch beim Fotografieren nutzen kann. Stehen uns im Herbst zum Beispiel eine Fülle von warmen Farben zur Verfügung, sind es im Winter eher die blaßen Farben, zarte Blautöne, weiß und grau. Wunderschön!

Nutzt also ruhig vom Hintergrund her auch die kahlen Äste, die dürren Zweige im Vordergrund runden das Bild ab.

Meine Einstellungen für dieses Foto waren:

f 2.8, 1/320, ISO 250, Brennweite 130 mm

Hier hat es übrigens wirklich geschneit, perfekt für Winterfotos. Aber nicht vergessen, eure Kamera zu schützen, die vertragen meist Feuchtigkeit sehr schlecht.

Die Schwierigkeit bei dem Foto ist, den Fokus richtig gesetzt zu bekommen, da der AF (Autofokus) oft eine Flocke trifft. Also unbedingt den Single-AF einstellen, wenn eure Kamera das kann, also nur einen einzigen Punkt, auf den hin die Kamera scharf stellt. Wie das geht, zeige ich unter anderem bei meinen Workshops „Lerne deine Kamera kennen“ 🙂

Sollte es mal nicht schneien, und ihr wollt trotzdem Schnee am Foto haben, dann hilft hier Photoshop gut weiter. Zu diesem Thema biete ich Einzelchoachings an.

Klischee Nummer 4: Das Licht ist zum Fotografieren völlig ungeeignet …

Ja, im Prinzip stimmt das. Die Lichtverhältnisse können im Winter schon sehr schwierig sein, wenn zB die Sonne auf den Schnee knallt oder es wolkenverhangen ist. Aber nichts, womit man nicht fertig werden kann! Ungeübten Fotografen empfehle ich bei starker Sonneneinstrahlung den Schatten aufzusuchen. Aber Achtung! Der Schatten von Bäumen kann unschöne Flecken im Gesicht verursachen, lieber eine Stelle mit durchgehendem Schatten aufsuchen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann gerne auch mal die Blende schließen – mag ich weniger, da dann ja der Unschärfeeffekt wegfällt. Meine Wahl wäre daher Blende auf und Zeit stark verkürzen, da muss man einfach ein wenig rumspielen.

Wenn es bewölkt ist, dann ist das klasse, denn ein bedeckter Himmel ist der beste und größte Diffuser der Welt 🙂

Ich halte es dann meistens so: Offenblende (meist nehme ich 2.8), Zeit doppelt so hoch wie die Brennweite (bei mir dann 1/400), ISO entsprechend anpassen.

Und jetzt raus mit euch – Winterfotos machen! In meinem nächsten Blog schreibe ich speziell für Hundefreunde einen eigenen Beitrag über Winterfotografie.

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